Hintergrundwissen RS485
Was verbirgt sich hinter dem Begriff RS485?
Als RS485 ist ein Standard zur Datenübertragung definiert. Es handelt
sich hierbei um ein differentielles Übertragungsverfahren. Hierbei können
die Daten über eine grosse Distanz (bis zu 500m) mit einer hohen
Datenübertragungsrate (bis 1Mbit/s) gesendet und empfangen werden. Aufgrund
von Latenzzeiten innerhalb von Empfangs- / Sendebausteinen, sowie parasitäre
Leitungskenngrössen ergibt sich bei niedrigeren Leitungslängen eine noch
höhere Datenrate.
In der RS485-Norm ist nur eine elektrische Vorgabe für Empfangs- und Sendebausteine
definiert.
Die RS485 ist als bidirektionales Bussystem mit bis zu 32 Knoten (Teilnehmer) konzipiert.
Es kann sowohl als 2-Draht, wie auch als 4-Draht-Übertragungssystem erstellt werden.
Damit ist es möglich ein Multimaster / Multislave Bussystem zu kreieren.
Ein Sendebaustein überträgt die Daten OHNE Bezug zu GND auf einer differentiellen
Leitung. Hierbei gibt es eine invertierende und eine nicht invertierende Leitung.
Normalerweise ist die nicht invertierende Leitung mit dem Buchstaben "A" oder dem
Symbol '+' gekennzeichnet, die invertierende Leitung mit dem Buchstaben "B" oder dem
Symbol '-'. Vom Empfänger wird lediglich die Differenz zwischen den Leitungen
'A' und 'B' ermittelt und ausgewertet. Liegt diese oberhalb von +200mV, so signalisiert
der Empfangsbaustein ein H-Signal an seinem Ausgang. Liegt die Differenz unterhalb von
-200mV, so signalisiert der Empfangsbaustein ein L-Signal an seinem Ausgang.
Die meisten Empfangsbausteine erkennen auch einen nicht abgeschlossenen, offenen Eingang.
In diesem Fall wird auch ein H-Signal am Ausgang ausgegeben.
Sowohl der erste, als auch der letzte, am Bus angeschlossene Teilnehmer müssen ein
Abschlussnetzwerk aufweisen. Im Normallfall reicht ein einfacher Widerstand in der
Grössenordnung von 120 Ohm.